Vom inneren Schweinehund

"Ich muss eben den inneren Schweinehund bekämpfen...“


Diesen Satz habe ich im Laufe der Jahre so oft gehört. Meist ist da Ärger dabei, manchmal Wut, manchmal Ohnmacht oder Verzweiflung. Und ab und zu auch versteckter Stolz.


Das arme Tier

Meine Reaktion darauf ist eigentlich immer dieselbe: mir tun beide leid, Mensch wie Schweinehund.
Zudem frage ich mich, wie sieht denn ein solches Tier überhaupt aus?
Schwein oben, Hund unten oder umgekehrt?
(Ich kann jetzt nichts dafür, wenn Sie zwei Tiere sehen - aber Sie haben vielleicht gerade mehr über die Kraft der Gedanken herausgefunden.)
Hund vorne, Schwein hinten? Welche Rasse Hund? Was für ein Schwein?  


Sie sehen, bei solchen Fragen tauchen die komischsten Bilder auf und es ist plötzlich nicht mehr so einfach, dem armen Kerl nicht zu böse zu sein.
Und warum sollten wir auch?
Wenn er sich meldet, will er uns ja nur etwas mitteilen. Dann möchte er vielleicht etwas mehr Freiheit haben, spielen, herumstreunen oder einfach nur ausruhen und auch mal faul sein. Oder andere Dinge tun, die wir uns alle hin und wieder gönnen sollten.


Artgerechte Haltung: Freilauf, Gehege, kurze oder lange Leine?

Am besten kommen Sie also klar mit ihm, wenn Sie ihn auch mal aus seinem Gehege holen und gewähren lassen. Ihm etwas mehr Leine geben, oder ihn ganz frei laufen und die Richtung bestimmen lassen. Manchmal weiss er nämlich besser, wo es gerade lang gehen sollte. Hund wie Schwein haben ja eine sehr ausgeprägte Spürnase.
Tun Sie das nicht, wird er im Gehege auf dumme Ideen kommen oder umso stärker an der Leine ziehen. Und Sie sind dauernd am Schimpfen oder zerren in die andere Richtung.
Beide wollen Boss sein, keiner ist es.
Beide sind frustiert, keiner kommt voran, selbst mit grösster Anstrengung.
Kommt Ihnen eine solche Situation vielleicht bekannt vor?


Gegenseitiges Beschnuppern

Besser also, Sie freunden sich an. Ein erster, wichtiger Schritt in Richtung gute Beziehung ist, dass Sie sich ein klares Bild von ihm machen und wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Je genauer wir uns etwas vorstellen können, desto fassbarer wird es und umso besser können wir damit umgehen.


Wie sieht denn Ihrer aus?

Lehnen Sie sich kurz zurück und warten Sie, bis er sich vor Ihrem inneren Auge zeigt. Es kann gut sein, dass Sie mehrere Bilder sehen. Notieren Sie einfach spontan Ihre ersten Eindrücke!
Und wenn Sie mögen, können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen und konkreter werden. Dies kann in Form einer Skizze, einer Collage/ Fotomontage sein, modelliert, ein Text oder Gedicht, ein Kuchen etc.. Der Schweinehund hat so viele Gesichter wie es Menschen gibt.
Künstlerisches Talent braucht es keines, es geht um die Idee, die Vorstellung, die Möglichkeiten, die Freude am Spielen. Ihr Moment persönlicher Auszeit.


Coming out

Schweinehunde sind von Natur aus äusserst gesellige Tierchen, und es würde mich sehr freuen, wenn Sie auch eine Beitrag lesiten möchten und  unsere Galerie von Schweinehunden geradezu überrannt werden würde. Deswegen packen Sie den Stift oder was immer und schicken Sie uns Ihre persönliche Version zu!
Das Motto lautet: "lieber erledigt als perfekt". Veröffentlicht wird Ihr Beitrag mit Namen oder anonym, ganz wie Sie das wünschen.

Und wenn Sie denken, dass Sie gerade jetzt keine Zeit haben oder kein Talent oder keine Lust: dann fragen Sie sich einmal, wer denn nun das Sagen hat. Und weshalb.
Wie auch immer, ich freue mich auf Sie und Ihren Beitrag!
JPEG oder PDF an: contact@franziska-elsaesser.ch


P.S.

Falls Sie glauben, Sie haben keinen inneren Schweinhund: keine Angst, Ihnen fehlt nichts, dann haben Sie vielleicht einfach nur ein super Verhältnis zu ihm!
Und Sie können mir statt dessen gerne einen Sündenbock, ein Unschuldslamm oder ein anderes nettes Tierchen schicken...


Weitere Stichworte zum Thema:

  • Schatten C.G.Jung
  • innerer Konflikt, Blockaden
  • Strudelwurm ZRM®
  • Intuition, Bauchgefühl
  • Burnout-Prävention
  • Eigenmotivation

Mehr Informationen dazu finden Sie auch auf dieser Website.



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